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Zpráva okresního hejtmana ve Vyškovì o prùbìhu slavnosti svìcení praporu spolku Jaroslav 29.7.1894.

Hohes k. k. mähr. Statthalterei-Präsidium!

Am 29. d. Mts. fand in Wischau die feierliche Enthüllung der Fahne des Arbeitsbildungsvereine "Jaroslav" statt. Der Gebrauch der Fahne wurde dem genannten Vereine mit dem hohen Erlasse vom 25. Mai 1894 Z. 17 609 bewilligt.
Nach dem hierorts bewilligten Pragramme der Feier wurden die mit der Eisenbahn ankommenden Gäste sietens des Vereines "Jaroslav" am Bahnhofe empfangen und in die Stadt geleitet, worauf dann sämmtliche an der Feier Theilnehmenden Vereine und Gäste an feierlichen Zuge auf den Stadtplatz sich begaben, wo sodann die Enthüllung der Fahne stattfand.
Nach dem der Verein "Jaroslav" kein politischer Verein ist, wurde hieramts den Veranstaltern der Feier chon bei der Ertheilung der Bewilligung zur Abhaltung der Feier jede politische Demonstration und insbesondere die Haltung offentlichen Reden politischen Inhalts untersagt, aus welchem Grunde sichdie Festredner Eduard Dìdek Tuchmacher in Wischau und Franz Engelhardt Obmann des Fortbildungsvereines der Schlosser, Spengler und Schmiede aus Brünn darauf beschränkten, die Thätigkeit und die Schicksale des Vereines "Jaroslav" seit dessen Bestande zu schildern.
An der Feier nahmen zusammen circa 1000 Personen Theil und zwar circa 600 auswärtige und circa 400 einheimische Personen. Von Vereinen waren anwesend:
1. der Arbeitsbildungsverein "Svornost" aus Prerau.
2. Der Verein der Textilarbeiter aus Brünn.
3. Der Verein "Øemeslnická jednota" aus Prossnitz.
4. Der Verein der Schuhmacherarbeiter aus Brünn.
5. Der Fortbildungsverein der Schlosser, Spengler und Schmiede aus Brünn.
6. Der Verein der Bäckergehilfen aus Brünn.
7. Der Leseverein "Svornost" aus Jeschkowitz.
8. Der Feuerwehrverein aus Nosalowitz.
Nachmittags fand im Gasthausgarten des Josef Marek in Wischau ein Concert und Abends eine Tanzunterhaltung statt.
Die ganze Feier deren Verlauf durch hierortige Beamte beaufsichtigt wurde, verlief programgemäß und ohne welche bemerkenswerten Zwischenfall.
Schliesslich mag es nicht unerwähnt gelassen werden, daß unter dem von Brünn ankommenen u. an der Feier theilnehmenden Arbeitern auch ein Brünner Lehrer nahmens Fiala bemerkt wurde, von welchem es jedoch hieramts nichts bekannt ist, an welcher Schule in Brünn derselbe angestellt.
Wischau, 31. Juli 1894.
Der Amtsleiter


MZA Brno fond B 13 fasc. 324, inv. è. 3739 (r. 1894)

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